Ursprung / Entwicklung

Der Rehabilitationsarzt Dr. Rudolfo Castillo Morales (1941 – 2011) entwickelte ein Therapiekonzept für Kinder mit muskulärer Hypotonie sowie mit sensomotorischen und orofazialen Störungen unterschiedlicher Erkrankungen.

Dr. Juan Brondo hat mehr als 20 Jahre mit Dr. Rodolfo Castillo Morales zusammen gearbeitet. Er wirkte an der Entwicklung des Castillo-Morales-Konzeptes der Orofazialen Regulationstherapie mit.

Basierend auf der früheren Zusammenarbeit, entwickelte Dr. J. Brondo das Konzept weiter. Er nennt es die Neuromotorischen Kontrolle (NMK) nach Brondo. Diese beinhaltet die Dysfunktion des cervico - cranio - orofacialen Systems (CCOF) und die Neuro(re)habilitation von Patienten mit sensomotorischen Störungen.

Das Konzept ist ein aktuelles, holistisches und integrierendes Konzept, basierend auf der funktionellen biomechanischen und neurosensomotorischen Entwicklung sowie den aktuellsten Erkenntnissen der Neurophysiologie. Es besteht aus unterschiedlichen Quellen, die sich kohärent und dynamisch ergänzen. Dies erlaubt dem Therapeuten die strukturierte und sequenziell methodologisch therapeutische Arbeit zu verstehen und anzuwenden.

 

Indikation für die Therapie nach Dr. J. Brondo

Es werden Frühchen, Säuglinge, Kinder und Erwachsene mit folgender Genese therapiert:

  • angeborene Gesichtsfehlbildung (Dysplasien)
  • Pierre – Robin – Sequenz
  • Franceschetti – Sydrom
  • Cerebralparese
  • Lippen – Kiefer – Gaumenspalten
  • Saug-, Trink-, Schluck- und Fütterstörungen bei Früh- und Neugeborenen
  • bei Muskelhypotonie (z.B. Down – Syndrom, Moebius – Syndrom)
  • angeborene oder erworbenen Fazialisparese (einseitige / beidseitige Lähmung der mimischen Muskulatur)
  • Dysphagie (Schluckstörungen)
  • Dysarthrie (Sprechstörungen)
  • Neuromuskuläre Erkrankungen
  • Periphere Paresen

 

Ziele der Behandlung

Die ganzheitliche Arbeit am Patient erfolgt hauptsächlich durch Berührung, Druck, Zug, Streichen und Vibration. Indirekt erfolgt ein Setzen von sensorischen Reizen über verschiedene Sinneskanäle (auditiv, visuell, taktil und gustatorisch).

Es folgt eine Verbesserung der Wahrnehmung und Koordination der sensomotorischen Entwicklung des Kindes sowie eine Verbesserung der aktiven Aufrichtung und Bewegung.

Sekundäre Pathologien bzw. Kompensationsmechanismen werden minimiert und der orofaciale Komplex wie das Saugen, das Kauen, das Schlucken, die Mimik, der Speichelfluss sowie die Artikulation werden aktiviert und reguliert.